Historie

Der Name Fritz-Dehner-Center geht auf die Familie Dehner zurück, die seit 1931 in der Marktbreiter Straße ansässig ist und vor mehr als 45 Jahren den ersten Abhol- und Supermarkt in Ochsenfurt eröffnete. - „Beim Dehner“ einzukaufen war jahrzehntelang ein feststehender Begriff in der Ochsenfurter Region.

 

Das private als auch geschäftliche Leben der Dehners hat in der Ochsenfurter Altstadt in der ehemaligen Krämersgasse im Jahre 1867 begonnen. Dort übernahm Johann Peter Dehner (* 1850 † 1926) nach der Lehre und Meisterprüfung im Jahr 1872 die „George Konditorei“. Doch hier konnte das kleine Geschäft nicht lange bleiben.

 

Der Rat der Stadt hatte bereits 1866 beschlossen die Durchfahrt von Ochsenfurt zu erweitern und somit die gesamte Häuserzeile nördlich der Stadtpfarrkirche dem Verkehr zu opfern. Als sich schließlich im Jahre 1875 der Kauf eines größeren Hauses in der heutigen unteren Hauptstraße anbot, war Johann Peter Dehner bereit, das zum Abbruch bestimmte Haus aufzugeben und das größere Barock-Haus (Baujahr 1690) in eine Konditorei mit Café und Kolonialwarenladen umzubauen.

 

Im Jahr 1902 übernahm Sohn Fritz nach seinen Wanderjahren und der Meisterprüfung den väterlichen Betrieb. Bekannt wurde die Konditorei durch die aus der Schweiz mitgebrachten Rezepte und handwerklichen Fertigkeiten zur Herstellung der für die damalige Zeit besonderen lukullischen Spezialitäten. Fritz Dehner sen. (*1876 †1959) erweiterte das Angebot an Kolonialwaren unter anderem durch eine eigene Kaffeerösterei und Apfelwein aus der eigenen Kelterei.

 

Einen Einschnitt brachte der erste Weltkrieg. Fritz Dehner sen. war zunächst nach Frankreich eingezogen worden und wurde dann 1916 zur Organisation und Durchführung der Zwangsbewirtschaftung zurückberufen. Fritz Dehner sen. leitete den Kommunal-Verband bis zum Ende des Krieges.

 

Die Erfahrungen als Leiter einer staatlichen Versorgungsstelle legten den Grundstein für die Erweiterung seines Kolonialwarengeschäfts zum Lebensmittelgroßhandel. Der Betrieb wurde zunächst in dem heute noch bestehenden Geschäftshaus in der Altstadt – erweitert um einige Dependancen in den umliegenden Anwesen – geführt. Das Geschäft vergrößerte sich und brauchte bald junge Kräfte. Zusammen mit seinem ältesten Sohn Fritz (*1903 †1990) und einem weiteren Compagnon wurde 1922 die Firma „Fritz Dehner & Co. – Lebensmittelgroßhandel“ gegründet. Der jüngste Sohn Rudolf (*1910 †2007) trat später ebenfalls als Mitgeschäftsführer in die Firma ein. 1931 wurde die Firma aus der Enge der Altstadt befreit und nach Umbau auf das Gelände einer ehemaligen Schäferei in die Marktbreiter Straße, den heutigen Standort des "Fritz Dehner Centers“, verlagert. Der Großhandel weitete sich in den Folgejahren aus, bis dann in den 60er-Jahren neue Handelsformen bevorzugt wurden.

 

1969 eröffnete die Firma Dehner neben dem Lebensmittelgroßhandel einen „Cash und Carry Markt“ für Gaststätten und Wiederverkäufer. Nach dem Bau einer größeren Verkaufshalle entstand 1971 schließlich der erste Supermarkt in Ochsenfurt und Umgebung. Der Markt wurde dann in den folgenden Jahren ständig erweitert. Nach dem Ausscheiden von Rudolf Dehner sen. aus dem aktiven Handelsbetrieb traten die beiden Söhne von Fritz Dehner jun., Rudolf Dehner jun. und Kurt Dehner, geschäftsführend in die Firma ein und führten zunächst des Geschäft mit ihrem Vater weiter. 1993 wurde das bis dahin eigenständige Unternehmen an die REWE-Group verpachtet. Kurt Dehner führte den Markt als selbständiger REWE-Partner weiter.

 

Seit 1997 besteht die Mc Donald's Filiale auf dem Gelände an der Marktbreiter Straße.

 

Nach einer kompletten Neugestaltung des Areals durch die „Fritz Dehner GmbH & Co. KG“ in den Jahren 2008/09 entstand ein großzügiger, offener und moderner Verkaufsraum für REWE sowie weitere leistungsstarke Märkte, Geschäfte und Service-Betriebe.

 

Mit dem Namen „Fritz Dehner Center“ wollen die Eigentümerfamilien Dr. Günter Dehner und Kurt Dehner nicht nur der eigenen Unternehmenstradition Rechnung tragen, sondern den bekannten Namen weiterhin im Sinne der dort ansässigen Firmen nutzbringend zur Verfügung stellen.


Quelle: Heinz Kretzner, Manfred Hinkelmann, Günter Jäger: Der Abbruch der Krämergasse in Ochsenfurt